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  • AutorenbildMichi

Von Glücksmomenten und wolligen Gefühlen


Es war Mitte Dezember, als ich ganz spontan den Stoffladen in Zornheim betreten habe. Das wollte ich schon machen seit ich wieder dort wohne, aber wie so Vieles ist es beim Vorhaben geblieben.

Ich hatte Glück und traf Dunja Supp, die Inhaberin von Nähzimmer mit Herz und wir kamen ins Gespräch. Nicht nur über mein Vorhaben, mich endlich noch einmal ans Nähen zu wagen, sondern tatsächlich ganz persönlich. Keine Ahnung, es fühlte sich ganz selbstverständlich an und irgendwie hatten wir auch direkt eine Verbindung. Es war nach langer Zeit ein erster Glücksmoment, als ich den Laden verließ mit einem Hauch von Hoffnung, etwas Stoff und dem Gefühl, dass da gerade jemand in mein Leben getreten ist, den mir meine drei guten Geister geschickt haben müssen.


Seit Jahren pflege ich ja meinen running-gag, dass ich gerne ein Lädchen hätte. Witzigerweise war das auch bei Dunja direkt ein Thema und zwar mit der konkreten Ansage, dass wir hier doch echt ergänzend zum Stoff Wolle brauchen! Nun ja, wer mich kennt weiß, Wolle steht hier hoch im Kurs. Aber mal ernsthaft; ich muss erstmal überhaupt wieder auf die Beine kommen und man hat auch nicht mal eben ein Wollgeschäft …

Die Wolle war anhänglich: Sie spukte in meinem Kopf rum, sie tauchte auf einmal auf meinem Visionboard auf und beim draufrumkauen und überlegen stellte ich fest, dass es ja hier im rheinhessischen Hinterland nicht wirklich einen Laden gibt.

Fragen kostet ja nichts und daher habe ich einfach mal ganz frech bei einem großen Hersteller angerufen und gefragt, was man eigentlich machen muss, wenn man einen Laden eröffnen will. Es folgte ein Rückruf aus dem Vertrieb und ein echt nettes Telefonat mit der Erkenntnis, dass man ein Geschäft hier vor Ort durchaus gut findet.

Doof! Doof, weil das ja diesen Gedanken befeuerte. Ich habe es wieder nach hinten geschoben, aber mich dann doch mal schlaugemacht, ob ich eigentlich im Haus so ein klitzekleines Lädchen haben könnte – nur mal so für alle Fälle. Dann rief Dunja an und fragte mich, ob Sie mir einen Kontakt vermitteln solle für einen leerstehenden Laden in Nieder-Olm. Na ja, schauen kann man ja und dann wüsste ich, wie die Konditionen so vor Ort sind. Den Laden habe ich nie gesehen, weil noch nicht klar war, ob er vermietet wird oder ob die Besitzer ihn selbst nutzen wollen. Was es aber auslöste, war ein Gefühl von Enttäuschung. Dunja antwortete lässig, wenn es einen Laden geben soll, würde er sich schon finden. Klar!


Genau ab da wurde es so cool und bestärkt mich im Glauben an positive Energie, an den Flow, an Chancen und das Vertrauen darauf, dass es wird. Der alte Fahrradladen, an dem ich regelmäßig vorbeifahre, stand schon länger leer … also einfach mal Ladenfläche gesucht und siehe da, es gab eine Immobilienanzeige. Freitagabend langes Telefonat mit der Maklerin, kurz drauf einen Terminvorschlag für den kommenden Vormittag mit dem Besitzer. Besichtigung am Samstag und ein Gefühlschaos – groß, echt einiges zu tun, netter Besitzer, machbar, Möglichkeiten für Laden und Workshops … Bewerber gab es reichlich und entsprechend unerwartet kam am Dienstag früh die Aussage, man würde es gerne mit mir versuchen. Großartig! Nur, ich habe doch bisher noch gar nichts entschieden und ich brauche den Laden doch erst im Sommer und Eröffnung ginge dann erst im Herbst und überhaupt.

Ich habe mir vorgenommen, mir Zeit zu nehmen, um herauszufinden, was ich wirklich machen möchte. Nichts einfach annehmen, weil es da ist, nicht irgendwie nur reagieren, nicht aus Gründen handeln … Und jetzt war es da: Das Lädchen und eine Idee und Chancen – und eine herrliche Verknüpfung mit meinen drei Geistern. Es hat sich richtig angefühlt, crazy und so abgefahren und doch wie meins und gewollt.

Und dann? Ich habe mit anderen Ladenbesitzer:innen gesprochen, recherchiert, den Mietvertrag unterschrieben, mein Logo entwerfen lassen, die Website gesichert, dem Hersteller Bescheid gesagt und dazwischen sogar im völligen Ranzzustand ein Shooting mit der wunderbaren Kitty Fried improvisiert, die großartige Fotos für meine neuen Webauftritte gemacht hat. Auch das ein Glücksgriff, denn sonst shootet sie in München. Aber sie war gerade vor Ort, um wiederum mit Dunja zu arbeiten – und da bot es sich doch an! ;-) Daher an dieser Stelle ein ganz großes und noch herzlicheres DANKESCHÖN an euch – Ihr seid zwei ganz besondere und fabelhafte Frauen!


Und genau DAS ist es: Wenn es richtig ist, dann geht es auf einmal so leicht, dann habt ihr Power, dann ist die Energie so gut und ihr seht wieder Optionen, die es zu ergreifen gilt. Ich sage es erneut: Das Umfeld trägt viel zu deiner Energie bei – die viel zitierten fünf Personen, dazu dein Fokus aufs Positive und das Vertrauen, dass es gut wird.

Was soll ich noch sagen? Im Herbst eröffne ich mein Lädchen in Nieder-Olm und ich bin so happy, so mega aufgeregt und so gespannt! Ach ja, Randnotiz des Lebens: Immer wenn ich gefragt wurde, was ich zukünftig machen wolle, habe ich gesagt, vielleicht ende ich mit Alpakas ... Gut, ist nur die Wolle, aber wer weiß ...

Wer mich schon im Vorfeld auf dem Weg begleiten mag, der schaut ab jetzt auf Insta rein: dort finden ihr wollverliebt – der Laden. Und im Herbst sehe ich euch dann hoffentlich live!



Bis dahin habt es fein, bleibt gesund und voller Vertrauen – Rock 'n' Roll & Ommm Michi





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