Status: Mir geht es mega
Gerade in Zeiten von super coolen und positiven Statusmeldungen auf facebook & Co. stellt sich schnell das Gefühl ein, dass es bei allen einfach spitze läuft. Die eigene Unsicherheit wächst und der eigene Weg erscheint gerade wieder so beschwerlich…
Ob das immer daran liegt, dass das Umfeld tatsächlich nur positive, vielleicht auch geschönte Meldungen postet oder liegt es auch an unserem Blickwinkel?
Hören Sie die ganze Geschichte
Stellen Sie sich vor, sie treffen sich mit alten Freunden. Eine Person berichtet ganz ehrlich, was für ein hartes Jahr hinter ihr liegt und erzählt, wie viel Kraft sie diese Zeit gekostet hat, wie sehr sie mit sich gerungen hat und wie oft sie gestolpert ist. Die Geschichte endet positiv: Die Person hat wieder ihren Weg gefunden, Mut geschöpft, einen neuen Job angetreten, endlich den lange geplanten Urlaub unternommen oder sich einen Traum erfüllt oder…
Ist das nicht schön?! Spannend finde ich, mit welchem Fazit die anderen nach Hause gehen. Von „Stell dir vor, XY hat eine wahnsinnig harte Zeit hinter sich, aber es geht bergauf“ bis hin zu „Typisch, XY hat gerade den ultimativen Urlaub gemacht, den ich wohl nie haben werde, weil hier nichts rund läuft!“
Die Wahrnehmungen und Perspektiven sind ganz unterschiedlich. Ich beobachte ganz oft, dass bei vielen nur das Ende der Geschichte im Gedächtnis bleibt. Der beschwerliche Weg, das Scheitern, die Ängste, Sorgen, etc. bleiben ungehört. Nur das „Happy-End“ bleibt im Kopf und wird zum strahlenden Maßstab.
Eigene Unsicherheit vs. Highlights der anderen
Wie ist es bei Ihnen? Sehen Sie nur die Leuchttürme, die im Leben der anderen strahlen? Oder sehen sie auch den Weg dahin, die Rückschläge, die unspektakulären Momente und Phasen ... Und mit was vergleichen Sie Ihre Situation? Ihre Bemühungen mit den Highlights anderer? Ihre Rückschläge mit Erfolgen?
Vergleiche sind immer schwierig. Noch schwieriger wird es aber, wenn wir auch noch unverhältnismäßige Vergleiche anstellen, bei denen wir zwangsweise schlecht abschneiden und uns elend fühlen.
Als Selbstständige kann ich bspw. sagen, es macht wenig Sinn, mich nach meinem Erfolg zu fragen und mich dabei mit jemandem zu vergleichen, der bereits doppelt so lange im Geschäft ist wie ich – das sind dann tatsächlich Äpfel und Birnen. Und da sind wir noch nicht bei einer Frage, wie „Was bedeutet Erfolg für mich?“.
Wer spricht da?
Schaue ich mich privat um und gehe mal einige mir wirklich nahestehenden Personen geistig durch, kann ich sagen: Es gibt niemanden, bei dem alles glatt, super und ohne Baustellen läuft. Und da kann ich Ehrlichkeit voraussetzen. Soll heißen: Gerade bei „Erfolgsgeschichten“, die in die Öffentlichkeit getragen werden oder eben bei den genannten Statusmeldungen wird auch gerne mal ein bissel aufgetragen und die weniger schönen Erfahrungen unter den Teppich gekehrt. Seien Sie also auch mal skeptisch, wenn Sie nur Sternenstaub und Glanzlichter wahrnehmen.
Mutmacher statt Vergleich
Ja, ich bin überwiegend optimistisch und positiv eingestellt. Ich erfreue mich daher an positiven Meldungen, an Geschichten, die gut ausgehen oder zeigen, dass jemand wieder Licht im Dunkeln sieht. Ich sehe den steinigen Weg und das gute Ende!
Dadurch sind solche Geschichten für mich Mutmacher und kein Anlass für zermürbende Vergleiche – das macht mein Leben definitiv heiterer und leichter!
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